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  • nati622

De erschti Summer

Aktualisiert: 18. März 2021


Am liebsten wollten wir bereits in diesem Jahr einen riesigen Gemüse und Kräutergarten anpflanzen. Die erste Zeit mit den Geissen und der Unterhalt des Umschwungs war aber sehr intensiv, sodass wir uns mit dem Gemüse vor allem auf das Gewächshaus beschränkten.


Am Anfang war die Stille und Dunkelheit, ohne Strassenlaternen oder sonstiger Beleuchtung sehr ungewohnt. Auch etwas unheimlich, vor allem wenn jemand von uns alleine Zuhause war. Wir kannten gar niemanden in der Nachbarschaft und unsere nächsten Nachbarn wohnen auch nicht gleich um die Ecke. Das war ja zwar genau was wir wollten, aber doch etwas speziell am Anfang.


Die Geissen blieben in der Nacht noch im Stall, da es noch zu kalt war um draussen zu bleiben. Tagsüber durften sie aber auf die Weide unterhalb des Hauses. Das hiess, jeden Morgen die Geissen an der Leine auf die Wiese begleiten. Es war am Anfang schwer sie zu fangen, da sie sich sehr vor uns fürchteten. In der kleinen Ziegen Familie waren 1 Geissbock, 3 Geissen und ein Steinbock-Mix. Baldrian der Steinbock war ein wilder Kerl und sehr imposant. Es war schwer für uns, als blutige Anfänger, ihn einzuschätzen und einen guten Umgang mit ihm zu finden. Allgemein wussten wir nicht viel über die Haltung von Tieren. Zum Glück hatten wir ja aber die versprochene Hilfe der Vorbesitzer. Wir lernten den Tagesablauf kennen, lernten die Klauen zu schneiden, Spritzen zu geben, sie zu entwurmen, auf was wir achten sollten um sicher zu sein, dass es den Geissen gut geht. Wir lernten sie immer besser kennen und schlossen die fünf sehr schnell in unsere Herzen.


Im Sommer war es dann an der Zeit die Sommerweide der Geissen vorzubereiten. Wieder etwas das neu war für uns! Gemäht wird mit dem Fadenmäher, da unser Land sehr steil ist. Das Heu muss dann 2-3 Tage liegen bleiben, es muss im Idealfall zweimal gedreht werden und wenn es ganz trocken ist, kommt es auf den Heuboden. Wir übten ziemlich lange mit dem Heunetz, auch nach dem Suchen von Youtube Videos waren wir nicht schlauer, wir fanden einfach nichts. Falls jemand weiss wie das geht, schreibt uns doch bitte. Wir schafften es dann irgendwie, das Netz mit dem Heu zu befüllen und runter zu tragen. Eine sehr ungewohnte und anstrengende Tätigkeit.

Zum Glück hatten wir Hilfe von unseren beiden Nachbarn! Alleine hätten wir wohl um einiges länger gebraucht und einiges mehr geschwitzt. Heuen ist eine Tätigkeit, bei der es von Vorteil ist, wenn das Wetter heiss ist. Für das Heu ist es von Vorteil, für uns eher weniger.

Als das Heu auf dem Heuboden war, schaute Patrik jeden Tag nach, dass es auch ja nicht zu rauchen beginnt. Wenn das Heu nicht trocken genug gewesen wäre, hätte es böse enden können für unser schönes Holzhaus.


Nachdem das Gras dann wieder saftig nachgewachsen war, konnten wir das Stück Wiese einzäunen. Dabei geholfen hat uns P. der Vorbesitzer des Hofes. Mit dabei war auch der Ziegenbock „Fidelius“ der so sehr an den Menschen gewohnt ist, dass er ohne Probleme mit uns kam und neugierig alles beobachtete, was wir machten.


Nun konnten die Ziegen die Sommerweide beziehen. Sie mögen das eigentlich am Anfang nie so gerne, da sie dann weiter weg sind von uns. Jedesmal wenn jemand von uns das Haus verlässt und sie uns sehen, wird wie wild gerufen und geschumpfen. Aber nach ein paar Tagen haben sie sich daran gewöhnt.


Wir mussten nun jeden Tag den Hang hochlaufen, bepackt mit Heu und frischem Wasser, vorbei an Nachbars Kühen mit den Kälbern. Aber für die Aussicht von da oben, das angenehme Lüftchen das da immer herrschte und natürlich die Zeit mit unseren „Stritzi’s“ lohnte sich das immer. Eine schöne Art in den Feierabend zu starten.


Der erste Sommer verging wie im Flug. Ich glaube dass ich noch nie so viele wertvolle Dinge in so kurzer Zeit gelernt habe wie in den ersten paar Monaten hier auf unserem Hof. Es macht bis heute Spass immer Neues auszuprobieren und zu lernen.


Leider ging es unserem Steinbock während des Sommers immer wieder schlecht. Er hatte auch ein stolzes Alter erreicht, weshalb es wohl normal war. Zum ersten Mal kamen wir nun auch in Kontakt mit den Tierärzten und standen vor den Herausforderungen die es mit sich bringt, sich um ein altes Tier zu kümmern.








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